Trockenfutter im Urlaub statt Frischfleisch

[bronski]

Liebe Hundefreunde,

nachdem einen Hund füttern eine echte Wissenschaft geworden ist, möchte ich doch gerne mal von euch wissen, was ihr füttert, wenn ihr in Urlaub fahrt.
Jessy bekommt normalerweise Frischfleisch etc., das kann (und will) ich aber nun mal nicht mitnehmen und auch im Urlaub nicht kaufen.
Jetzt habe ich mich mal so umgesehen und falle bei den Preisen für sog. "hochwertiges" Futter glatt in Ohnmacht. 6-10 EUR für 1 kg Trockenfutter?
Oder muss sie wirklich Futter aus Kanada haben? Oder mit Lamm aus Neuseeland?
Jessy wiegt knapp 23 kg und futtert ca. 1 kg Fleisch am Tag zzgl. Gemüse. Sie ist nun mal ein Fresssack aber fit und schlank.
Ich will sie ja vernünftig ernähren, aber nicht - im wahrsten Sinne des Wortes - um/für jeden Preis.

Wie handhabt ihr das?

Greetz,
Angie und Jessy

[pekingente]

Trofu kommt mir keins mehr in den Napf. Wenn du unterwegs keine Tiefkühle hast (viele Ferienhäuser haben ein TK-Fach) kannst du mit Trockenfleisch oder hochwertigen Fleischdosen arbeiten. Wenn du nur kurz weg bist, z.B. eine Woche, kannst du den Hund auch mit deinen Essensresten füttern bzw. Kartoffeln, Nudeln und sowas für den Hund einfach mitkochen.

Aber was meinst du mit Wissenschaft? Ist halt einfach nur Hunde füttern, genauso wie man sich selbst halt auch einfach so ernährt ohne viel nachzudenken. Gibt paar Sachen, die man nicht oder wenig füttert und einige die man häufiger Füttern sollte und ansonsten gibts hier quer beet, was Fleisch und Gemüse so hergeben

[Schatzi]

Kommt drauf an, wie lange das ist. Wenn es nur ein Wochenende ist, gibt es einfach mal Rinti.

Wenn ich länger verreisen könnte würde ich auch kochen für ihn. Oder wenn die Tiefkühlung planbar ist, TK-Fleisch von zuhause mitnehmen.

Ich hab auch immer noch Yomis-Trockenfutter da. Aber das würde Bambam nicht mehr ausschließlich essen wollen.

[Emmi]

In Ferienhäuser schleppe ich schon Frischfleisch mit und erkundige mich vorher bei den Vermietern, ob und wo ich das lagern kann.

In Hotels mag ich auch nicht mit der Fleischpampe hantieren, da gibt es Rinti plus Äpfel oder Möhre (lassen sich gut transportieren und im Hotelbad überm Waschbecken reiben) oder Banane. Dazu die Reisflocken von Grau (machen keine Sauerei).

Ich hätte aber auch wahrlich keine Skrupel (obwohl ich Trofu-Gegner bin), eine Woche lang Trockenfutter zu füttern. Muss ja nicht gerade das Billigste sein – aber Millionen von Hunden werden ausschließlich und lebenslang mit Müll gefüttert und leben gut damit. Da wird meine Beiden eine Woche nicht umbringen.

Bei uns gibt es ja auch als Leckerchen Trockenfutter – ich bin z.B. von Luposan überzeugt, das hat für mich ein gutes Preis-Leistungsverhältnis.

[Fleckenzwerg]

wenn ich im Urlaub kein Gefrierfach habe, kaufe ich bei Aldi & Co. Rindergehacktes, Hühnerherzen, Putenfleisch etc. Dann gibt es für ein paar Tage auch mal kein Obst/Gemüse, was den Hund für diese kurze Zeit nicht umbringt.

[Beate]

Ich füttere ausschliesslich Trockenfutter, und zwar Bozita

Die Blutwerte von meinem 13jährigen Yogi haben vor zwei Wochen ergeben, dass Leber- und Nierenwerte alle im Normbereich liegen.

[Christine]

Hallo,
ich nehme immer etwas Fleisch mit und kaufe den Rest vor Ort. Als Gemüseersatz nehme ich Babygläschen.
Allerdings fahre ich auch immer wohin wo man das Fleisch auch lagern kann, in einem Hotel waren wir ewig nicht.

Bei Emma konnte ich gar nicht umstellen während des Urlaubs, da sie das nicht vertragen hätte. Bei Lina wäre das sicher kein Thema, aber solange es geht bleiben wir dabei. Ansonsten würde ich wohl auch eine gute Dose nehmen.

[ulrike]

So kompliziert muss das nicht sein im Urlaub.
Wenn Du keine Lust hast, mit Frischfleisch rumzuhantieren im Urlaub, dann füttere halt Dose und/oder Trockenfutter. Und wenn Dir das "Hochwertige" zu teuere ist, tut es auch ein weniger teures Produkt. So lange Dein Hund keine Allergien oder Unverträglichkeiten hat, wird es ihm nicht schaden, mal zwei Wochen im Jahr etwas weniger perfekt ernährt zu werden.

P.S. Ich barfe schon seit etlichen Jahren und sehe das nicht (mehr) so verbissen.

[bronski]

Danke für die Tipps.
"Wissenschaft" bei Trofu: wie hoch soll der Fleischanteil sein und woher kommt es? Wenig oder kein Getreide, und gilt Reis als Getreide oder nicht? Sollte alles Bio sein? Ist auch nur ja von jedem Stöffchen alles in ausreichender Menge drin? Sind Geschmacksverstärker oder Farbstoffe oder gar Zucker drin? Usw, usw.
Beim Barfen ist sich die Gemeinde auch nicht einig: Wie viel Calcium und wieviel Phosphor? Und wie viel von beidem ist wo drin? Kann der Hund von rohem Geflügel Salmonellen bekommen und sogar übertragen? Welche Gemüsesorten darf der Hund haben, welche nicht? Lachsöl, Grünlippendingens, Vitaminzusätze und welche weiteren Pülverchen sind ach so wichtig? Und ich habe wirklich schon gehört, dass Hunde agressiver sind, wenn sie rohes Fleisch fressen. Und stinken tun sie auch

Meine Güte, es ist ein Hund. Und ich esse auch mal etwas, was wahrscheinlich nicht wirklich gesund ist. Aber vielleicht stellt die Wissenschaft ja noch irgendwann fest, dass der Genuss von 46 g Erdnussflips am Tag die Wahrscheinlichkeit für Hautkrebs am linken Zeigefinger um 43,87 % senkt. Oh man...

Ich halte jetzt seit 25 Jahren Hunde und noch nie war das Theater um Futter so groß. Wahrscheinlich habe ich mich echt anstecken lassen. Offensichtlich habe ich bisher alles ganz ordentlich hin bekommen; meine Hunde sind alle ziemlich alt geworden und waren weitestgehend gesund und munter.

Da wir ausnahmsweise mal einfach ein paar Tage in ein kleines Hotel fahren, werde ich mich nicht mit Frischfleisch beschäftigen.
Wahrscheinlich werde ich einfach einen Sack Trofu kaufen und go. Am besten mit verbundene Augen in den Laden gehen und irgendwas greifen
(Realistisch gesehen werde ich ca. 1 Stunde im Hundefutterladen stehen und mit einer Lupe sämtliche Inhaltsstoffe überprüfen - alles für der Dackel!)

LG,
Angie

[Schatzi]

Den Hunden schmeckt doch meistens das ungesunde Zeugs. Dann sieh es einfach so: Dein Hund kriegt mal eine Woche McDoof und darf all das schweinischleckere Zeugs essen. Yammi-Urlaub.

Wie schon gesagt wurde: Wenn er gesund ist, wird er das sehr gut verkraften.

[Kumpel]

nach dem TA Besuch heute frage ich mich, ob wir die ED durch barfen im Wachstum begünstigt haben, weil vielleicht zu viel Phosphor und somit nicht genug Calcium übrig geblieben. Ich denke gerade darüber nach ganz auf hochwertiges TF umzusteigen. BARF ist ja nicht verkehrt, aber die TÄ heute meinte, das es schon verdammt schwierig ist dabei auf eine vernünftige Mineralstoffversorgung gerade beim wachsenden Hund zu kommen. Hat die Gelenke bestimmt nicht kaputt gemacht, aber wahrscheinlich auch nicht gerade geholfen
Im Urlaub hatten wir von Anfang an geplant Trofu mitzunehmen, weil einfach praktisch und bei gutem Trofu in dem Zeitraum auch bestimmt nicht schädlich. Bisher in der Nebenbeifütterung hatten wir MaxiDog Olymp von Reico. Macht einen guten Eindruck und man muss wirklich verhältnismäßig wenig davon füttern.

[ulrike]

...aber die TÄ heute meinte, das es schon verdammt schwierig ist dabei auf eine vernünftige Mineralstoffversorgung gerade beim wachsenden Hund zu kommen...

Das sagen die allermeisten TÄ und ich glaube es trotzdem nicht!
Probleme wie FCP werden doch begünstigt durch zu schnelles Wachstum. Gebarfte Welpen wachsen langsamer, da sie nicht das "viel-zu-viel" an Mineralstoffen bekommen, das die TroFus für Welpen und Junghunde in aller Regel bieten.

Mach Dich nicht verrückt wegen Kumpel und vor allem, mach Dir keine Vorwürfe! Du wirst nicht herausfinden, wer oder was "schuld" ist.

[bronski]

Die meisten Tierärzte sagen, dass man Hunde mit Barfen nicht optimal mit allem versorgen kann. Ich halte das für reine Propaganda der Tierfutterindustrie. Offensichtlich lernen Tierärzte im Studium auch nur den Quatsch mit der ständig ausgewogenen Ernährung. Wir haben doch auch nicht in jeder Mahlzeit alles drin was wir brauchen. Das erreichen wir nur durch Abwechslung. Anonsten müssten wir uns von Astronautenkost ernähren - jeden Tag! Das wäre dann das, was wir unseren Tieren mit Trofu antun. Und wie viele bekommen dann gleich Durchfall, wenn es mal was anderes als ihr Designerfutter gibt. Nene - ich glaube nicht, dass man dem Hund schadet mit Barfen - im Gegenteil. Und kein normaler Mensch rechnet sich ständig einen ab, was die Inhaltsstoffe des eigenen Essens angeht, oder?
Ich habe mich mit der Ernährung des Hundes beschäftigt und weiß, was er ungefähr so braucht. Und das kommt auch ungefähr im laufe der Woche in ihn rein. Blutwerte sind prima - Hund ist topfit und aktiv - Fell glänzt. Scheint also zu funktionieren.
Aber Jessy scheint auch was an der Schulter zu haben - das wird grade vom TA abgeklärt. Wenn dem so ist, bin ich froh, dass ich es jetzt schon weiß und entsprechend früh reagieren kann. Aber ich glaube kaum, dass es an der Ernährung liegt.
Aber ich lasse mich selber auch immer wieder verunsichern - die Lobby ist stark und will uns ein schlechtes Gewissen einreden. Dabei kümmern wir uns wirklich darum, dass unsere Hund artgerecht ernährt werden. Was soll daran falsch sein?

Also lassen wir uns mal nicht verrückt machen und Jessy darf im Urlaub futtern wie bei der goldenen Möwe - die Überlebenschancen sind groß

[pekingente]

Rottweiler haben ja leider Zuchtbedingt eine Veranlagung für FCP und ED und mit 38 Kilo hat er mit 8 Monaten schon eine Menge zu tragen. Hier ist auch ein interessanter Bericht über die negativen Trends hinsichtlich Gewicht und Körperform beim heutigen Rottweiler: http://www.tg-tierzucht.de/hzucht/publi ... ewicht.pdf
In dem Zusammenhang wäre es auch interessant, die Krankengeschichte der Elterntiere und der anderen Geschwister zu ermitteln, da wohl in einzelnen Zuchtlinien gehäuft solche Missbildungen bzw. Skelettschäden auftreten.

Wie die andern schon schrieben, gerade bei Riesenrassen und massigen Rassen ist ein langsames Wachstum extrem wichtig für die Ausbildung eines robusten Skeletts. Gerade Trofu ist da nicht förderlich, da die Tiere damit in der Regel zu energiereiche und übervitaminisierte Nahrung aufnehmen und zu schnell zu groß und schwer werden. Gebarfte Tiere der gleichen Rassen wachsen anfangs sehr viel langsamer, aber erreichen trotzdem zum Schluss nahezu die gleichen Endwerte, aber auch sehr viel skelettschonendere Weise.

Mach doch mal einen neuen Fred auf zu deinem Futterplan. Vielleicht kann man da ja noch was optimieren auch hinsichtlich der zukünftigen Berücksichtigung der nun vorliegenden Schäden.

So, genug OT, sorry Angie

[Viola]

Ich wundere mich immer was für ein Brimborium um Futter gemacht wird. Mein erster Hund ist mit Frolic 14 Jahre alt geworden und Gonzo und Lady bekommen BARF und Dosen gemischt. Wenn wir einige Tage nicht da sind, bekommen sie nur Dose (Rinti) und wenn ich dran denke mal Gemüse, Quark etc. Ich glaube je mehr man sich Gedanken macht umso mehr artet das in Stress aus.... das einzige was nicht in den Napf kommt ist Billigkram vom Aldi oder Penny, da achte ich schon drauf weil in diesem Futter immer massig Zucker ist.

lg,
Viola