Was mein Tierarzt zur Rohfütterung meint

Biologisch-Artgerechte-Roh-Fütterung

Moderatoren: Vorstand Daf, Moderatoren

Silkies

Beitrag von Silkies »

:gruebel: So habe ich das noch gar nicht gesehen... Für mich war irgendwie immer nur klar, ein Tier, das überschüssiges Futter vergräbt und Tage später so richtig schön angegammelt wieder frisst, kann wohl kein Salmonellenproblem haben. Und ich erinnere mich auch gelesen zu haben, dass Hunde mit Salmonellen & Co nicht annähernd so empfindlich wären wie Menschen, zumal dafür gerade das rohe Futter viel zu schnell verdaut wird. Dass das aber bei geschwächten Tieren wirklich ein Problem sein kann, so weit habe ich ehrlich gesagt noch gar nicht gedacht :oops: Danke für den Hinweis!!
Benutzeravatar
careenb
Mitglied Dogs & Fun e.V.
Beiträge: 6790
Registriert: 08.06.2005, 14:59
Wohnort: SU
Mag-ich vergeben: 26 Mal
Mag-ich erhalten: 35 Mal

Beitrag von careenb »

Silkies hat geschrieben:Dass das aber bei geschwächten Tieren wirklich ein Problem sein kann, so weit habe ich ehrlich gesagt noch gar nicht gedacht :oops: Danke für den Hinweis!!
Auch beim Menschen trifft es ja in dem meisten Fällen Kleinkinder sowie alte und kranke Menschen. Halbwegs gesunde Menschen werden mit den meisten der Salmonellenarten (ca. 2200) ohne weiteres fertig. Die Symptome beim Menschen reichen von "nicht vorhanden" über einen zweitägigen Brechdurchfall bis zu Typhuserkrankung.

Hunde sind jedoch definitiv unempfindlicher gegen Salmonellen. Bei einem Hund, der roh gefüttert wird und die entsprechende Magensäure zur Abtötung von Salmonellen, Wurmeiern und sonstigem Gewusel gebildet hat, hätte ich dann auch im Krankheitsfall oder im Alter keine Bedenken.
Auch Hundesenioren gewinnen ja durch die Umstellung auf Rohfütterung, weil es natürlicher ist für das Magen-Darm-System und den ganzen Verdauungsvorgang für den Körper vereinfacht.
Careen
mit Hanno, Lizette, Bacon, Chinny, Duke und dem Tünn im Herzen,
aber Persa, Zouzou und dem Olifanten auf der Couch…
-------------------------------------------------
Der Bloodhound: sabbernd, sozial, störrisch, stark, schön und süüüüüüüüüüüß!
Peanuts
Forumsuser
Beiträge: 1855
Registriert: 10.09.2004, 12:40

Beitrag von Peanuts »

Zur Gemüseportion meinte er, daß das Gemüse auf jeden Fall gedünstet sein müsse, da der Hund auch püriertes Gemüse überhaupt nicht verwerten könne.
Ich dachte beim Gemüse geht es vor allem um die Zellstruktur - deswegen wird es auch püriert. Am Anfang schadet es aber sicher nicht, wenn man es leicht dünstet. Einfach damit der Hund sich daran gewöhnt.

Mangels Kühltruhe bin ich ja noch kein Barfer, ich lese auch noch...
Ich sag' das aber meinen TA's erstmal gar nicht!
Peanuts
Forumsuser
Beiträge: 1855
Registriert: 10.09.2004, 12:40

Beitrag von Peanuts »

PS: Ich habe es durchgerechnet und bei Nando ist Barfen gleich teuer oder billger. Arbeit ist es halt mehr, aber das kommt auch drauf an wie man es macht!
Benutzeravatar
careenb
Mitglied Dogs & Fun e.V.
Beiträge: 6790
Registriert: 08.06.2005, 14:59
Wohnort: SU
Mag-ich vergeben: 26 Mal
Mag-ich erhalten: 35 Mal

Beitrag von careenb »

Peanuts hat geschrieben: Ich dachte beim Gemüse geht es vor allem um die Zellstruktur - deswegen wird es auch püriert. Am Anfang schadet es aber sicher nicht, wenn man es leicht dünstet. Einfach damit der Hund sich daran gewöhnt.
So ist es! Das Schöne bei der Rohfütterung ist aber auch, daß man wesentlich individueller auf die Bedürfnisse des jeweiligen Hundes eingehen kann. So kann es z.B. sein, daß der ein oder andere feststellt, daß seinem Hund bestimmte Gemüsesorten gedünstet besser bekommen als ungedünstet. Da kann man sich dann drauf einstellen.
Peanuts hat geschrieben: Mangels Kühltruhe bin ich ja noch kein Barfer, ich lese auch noch...
Hatte mich schon gewundert :D
Careen
mit Hanno, Lizette, Bacon, Chinny, Duke und dem Tünn im Herzen,
aber Persa, Zouzou und dem Olifanten auf der Couch…
-------------------------------------------------
Der Bloodhound: sabbernd, sozial, störrisch, stark, schön und süüüüüüüüüüüß!
Benutzeravatar
Mary
Forumsuser
Beiträge: 599
Registriert: 10.10.2005, 08:57
Wohnort: Bonn
Kontaktdaten:

Beitrag von Mary »

Zu dem Gemüsethema meinte er noch, daß durch das Pürieren die Zellstruktur nicht verändert wird, da sich das ja im Molekülbereich abspielt. Das fand ich sogar noch ganz einleuchtend, denn wenn ich daran denke, daß der Hund das Gemüse über das Beutetier vorverdaut bekommt, dann ist das Gemüse sicher mehr als nur zerkleinert. Ich weiß ja nicht, ob das kurze Dünsten dem Vorverdauen nicht sogar näher kommt als das Pürieren?

Der TA ist mir von langjährigen Hundehaltern empfohlen worden(ich war auch zum ersten Mal bei ihm, sonst immer bei seinen Kolleginnen), aber ich hatte auch noch keine größeren Probleme. Bei Bekannten hat er eine Hündin in die Scheinträchtigkeit hinein kastriert. Ich hab ihn gestern mal auf die Wurmkur angesprochen; da meinte er, die Tabletten wären überhaupt nicht belastend, heute hab ich wieder was ganz anderes gelesen... Wie soll ich denn einem TA vertrauen, der nur seine Produkte an den Mann bringen will? Dann kann ich genausogut zu einem anderen gehen, der näher ist und mich durch Lesen schlau machen.

LG, Mary
Benutzeravatar
careenb
Mitglied Dogs & Fun e.V.
Beiträge: 6790
Registriert: 08.06.2005, 14:59
Wohnort: SU
Mag-ich vergeben: 26 Mal
Mag-ich erhalten: 35 Mal

Beitrag von careenb »

Mary hat geschrieben:Zu dem Gemüsethema meinte er noch, daß durch das Pürieren die Zellstruktur nicht verändert wird, da sich das ja im Molekülbereich abspielt. Das fand ich sogar noch ganz einleuchtend, denn wenn ich daran denke, daß der Hund das Gemüse über das Beutetier vorverdaut bekommt, dann ist das Gemüse sicher mehr als nur zerkleinert. Ich weiß ja nicht, ob das kurze Dünsten dem Vorverdauen nicht sogar näher kommt als das Pürieren?
Der Hund kann keine Zellulose spalten. Abgesehen von den Enzymen und speziellen Magensäften, die dafür benötigt werden, ist die mechanische Aufspaltung, die die Pflanzenfresser mittels der extra darauf ausgerichten Zähne vornehmen der Knackpunkt. Je nach Gemüsesorte ist ein kurzes Dünsten da auch nicht ausreichend. Also wird das gedünstete Gemüse gekocht (Vitaminverlust) und/oder noch mechanisch zu Brei verarbeitet. Da kann ich es auch in den Mixer packen und pürrieren.
Bei Getreide geht es in den meisten Fällen nicht ohne Kochen (ganzes Korn) oder Einweichen (Flocken).
Ein Grund mehr, warum ein Fleischfresser mit Fleisch und ein Pflanzenfresser mit Pflanzen ernährt werden sollte :D
Careen
mit Hanno, Lizette, Bacon, Chinny, Duke und dem Tünn im Herzen,
aber Persa, Zouzou und dem Olifanten auf der Couch…
-------------------------------------------------
Der Bloodhound: sabbernd, sozial, störrisch, stark, schön und süüüüüüüüüüüß!
Silkies

Beitrag von Silkies »

Gerade was die Zellaufschließung angeht, macht wohl auch das Einfrieren einen großen Unterschied. Vor allem durch langsames Einfrieren, wie es im häuslichen Gefrierschrank passiert, werden wohl die Zellwände zerstört; das ist das, warum das Gemüse dann so wabbelig wird und uns nicht mehr schmeckt, für den Hund aber wohl wirklich verdaulich wird. Hat mich auch erstaunt, als ich das das erste mal gehört habe: Für den Hund ist eingefrorenes und wieder aufgetautes wohl wirklich besser als ganz frisch püriertes.
Benutzeravatar
setterina
Forumsuser
Beiträge: 610
Registriert: 16.01.2006, 21:17
Wohnort: LK Erding
Kontaktdaten:

Beitrag von setterina »

Mein Tierarzt ist dafür und gibt noch immer Fütterungstipps :P
Viele Grüße
Jessica mit Gordon im Herzen
www.simply-gordon.de
Benutzeravatar
nellie70
Forumsuser
Beiträge: 258
Registriert: 24.05.2007, 11:06
Kontaktdaten:

Beitrag von nellie70 »

Ich denke man muß sich die Rohfütterung so einfach wie möglich machen, denn sonst zieht man das nicht lange durch, es geht eh darum den Hund auf Dauer mit allen Vitamien ect. zu versorgen und nicht jeden Tag mit dem Optimum das gibt es in der Natur auch nicht. Und das füttern sollte spaß machen und nicht auf Dauer in Wiegen und Messen ausarten.
Das macht man am Anfang. Heute nach zwei Jahren barfen wiege ich nix mehr ab, es gibt das was da ist. Alle Werte sind im normalen Bereich.
Ich denke da immer an den Hund meiner Oma, der hat nie Fertigfutter kennengelernt und wurde 18 Jahre alt. Aber nur weil der TA keine Ahnung von Ernährung hat (und an dem Verkauf seines Fertigfutters verdient) muß er ja nicht schlecht sein, und kann sogar auf anderen Gebieten auf die er sich evtl. spezialisiert hat richtig gut sein, aber das Buch kann ich nur empfehlen
Ein Hund ist ein Hund, ist ein Hund
Antonia mit Timmy im Herzen, Amelie, Paul & Sophie
Benutzeravatar
Mary
Forumsuser
Beiträge: 599
Registriert: 10.10.2005, 08:57
Wohnort: Bonn
Kontaktdaten:

Beitrag von Mary »

setterina hat geschrieben:Mein Tierarzt ist dafür und gibt noch immer Fütterungstipps :P
Schade... München ist mir ein bisschen zu weit :D (Meinen Sohn würds aber freuen; er ist ein Riesen Bayern-Fan und möchte die Ferien immer in M verbringen :roll: ).

LG, Mary
Mighty Mister
Forumsuser
Beiträge: 51
Registriert: 13.02.2007, 10:35
Wohnort: Gießen

Beitrag von Mighty Mister »

TÄ sollte man nicht nach Rohfütterung fragen, die meisten haben echt keine Ahnung und kauen nur wieder, was ihnen auf evtll. Tagungen von der Futtermittelindustrie eingetrichtert wird.
Außerdem verdienen manche echt nicht schlecht an den teuren Tüten mit braunen Diätkügelchen.

Barfen ist einfacher und weniger Zeitaufwändig, als man erst meint. Man muß halt erstmal die Quellen für Pansen, Knochen und Co auftun.

Ich habe auf Rohfütterung umgestellt, weil Mister TroFu & Co kaum gefressen hat.
Positiver Nebeneffekt: Er stinkt nicht mehr aus dem Maul (seeeehr praktisch beim Schmusen!!!)

Das Buch NDF ist für Anfänger nicht schlecht. Hier bekommt man, wie ich lese, auch gute Tipps und die erwähnte Swanje hat das größte Forum für Rohernährung im deutschsprachigen Raum überhaupt.
Da kann man jede Frage stellen und auch seinen Futterplan für´s Hundi begutachten lassen.

Für Mister gabs heute Pansen und Hühnerhälse - jetzt schläft er friedlich und verdaut vor sich hin.

LG Elli
tory

Beitrag von tory »

hallo,
ich habe früher roh gefüttert, als noch kaum jemand sich gedanken über hundefutter gemacht hat.
später dann habe ich ein gutes (!) trockenfutter eingeführt.
komischerweise änderten sich die leberwerte zum positiven, die neigung zu exzemen war sehr weit zurückgegangen,usw.
ich habe dann gebarfte hunde in pflege übernommen und durfte dann eine kaputte leber auskurieren - bzw. der neue besi. das war kein einzelfall! wobei bei vielen hunden allein 'normales' trofu eine erfreuliche wende bringt.

ab und an gibt es bei mir selbstgekochtes. das fleisch darf dabei gern roh sein - aber nie das gemüse!
hunde haben den wolf als vorfahren - aber sie haben sich weiterentwickelt. der wolf frißt die sche..e der pflanzenfresser. das tun meine hunde auch: die äppel meiner pferde. aber bitte kein pürriertes gemüse!!! rohes obst oder EIN möhrchen als leckerbissen zwischendurch. aber keine mengen.
okay, ein paar hundert euro gebe ich im monat für hundefutter aus. (ein doggerich und drei labse). mit barf könnte ich da einiges einsparen - were ich aber nicht wieder machen.

liebe grüße
helene
Benutzeravatar
Birgit
Forumsuser
Beiträge: 1198
Registriert: 06.10.2004, 12:56

Beitrag von Birgit »

tory hat geschrieben: hunde haben den wolf als vorfahren - aber sie haben sich weiterentwickelt. der wolf frißt die sche..e der pflanzenfresser. das tun meine hunde auch: die äppel meiner pferde. aber bitte kein pürriertes gemüse!!!
Mein Hund frisst überhaupt keine Hinterlassenschaften von Pflanzenfressern, verträgt aber sehr wohl püriertes Gemüse.

Ich wäre mit solchen Pauschalaussagen etwas vorsichtiger, jeder Hund ist individuell und verträgt und bevorzugt unterschiedliche Nahrung.

Gruß Birgit
Wer die Wahrheit hören will, den sollte man vorher fragen, ob er sie ertragen kann.
BirgitK.

Beitrag von BirgitK. »

..unser Tierärztin sieht das genauso (Und sie verkauft kein Trockenfutter!) . Sie ist zwar der Meinung, daß man dem Hund so oft wie möglich versch. Kost anbieten soll, aber von reinem Barfen hält sie nichts...

Auch wenn ich mich jetzt unbeliebt mache ;-) seh ich ähnlich..
Antworten