Kann man Hunde-Ernaehrung auch uebertreiben?

Trockenfutter, Nassfutter oder selber kochen ... was bekommt der Hund in den Napf?

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Lillefini
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Beitrag von Lillefini »

Die Hunde in meiner Kindheit wurde ähnlich ernährt, wie in Euren Beispielen, Balou (Neufi-Mix aus dem TH), der erste "eigene" Hund, fraß Chappi Trofu. Er ist geschätzte 12 geworden, hatte aber heftige Grützbeutel und richtige Fistelgänge, jedoch bin ich damals immer überhaupt nicht auf den Trichter gekommen, was am Futter zu verändern :oops: .

Nun haben meine das Rinti Lamm und Reis Trofu sehr gut vertragen, dieses gibts pur, dann mal dazu Gemüse, Kartoffeln, Rinti-Dose, Flocken usw. Leider hat Rinti diese Sorte vom Markt genommen und ich habe die Hunde nun ohne Probleme (hatte ich bei Lille vermutet) auf die Hausmarke meines Tiernahrungsmarkt, Sensitive Lamm und Reis umgestellt. Habe vorher lange im Laden diverse Futtersorten verglichen und nach den ersten 2 Wochen bin ich erstmal mit diesem Futter gut zufrieden, den Hunden schmeckts, Kot okay und Preis ist prima (15 kg/30 Euro).
Zwischendurch gibt es für die Hunde zunehmend mehr Fleisch pur, geht richtig "Hobby-Barfen".
Liebe Grüße,
Stephie mit Maybe & Feline
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Kerstin + Co.

Beitrag von Kerstin + Co. »

hi,
meine vorige hündin (bekam sie mit 8 jahren verwahrlost vom tierschutz) hat grundsätzlich nur loyal (dose) gefressen, essensreste (spaghetti auch mal roh) und jegliches trofu abgelehnt.
sie ist 18,5 jahre geworden.

mein jetziger hund bekommt hauptsächlich frischfleisch, gemüse (meist kurz angedünstet), sowie joghurt, hüttenkäse, quark, obst, öl, gemüse, honig etc. aber auch reste aus kühlschrank und topf (ausser scharfgewürtzes oder schweinefleisch)
das ist also was ich für ihn okay finde. zusätzlich barft sich der gute sozusagen im alleingang, und zwar mit:

-pizza frisch von der strasse (und der findet sowas sogar mitten im feld!!)
-pferdeäpfel, aber bitte frisch
-gülle/kuhmist, bekommt ihm wenig, freut ihn trotzdem
-vogelfutter (patroullie unterm vogelhäuschen ist pflicht)
-obst, auch gern direkt vom strauch

mein hund erfreut sich bester gesundheit, ausser einmal eine leichte kehlkopfreizung oder mal (!) durchfall weil wir unterschiedlicher meinung bei der "zufütterung" waren (er war schneller) hat er noch nix gehabt. ich hoffe es bleibt so.
satyrlittlewolf

Beitrag von satyrlittlewolf »

Gebe gern zu, dass ich die Ernährung bzw die Ernährung meiner Hunde zu einer Art Wissenschaft ausweite. Sicher, ein Fertigfutter wird immer nur ein Kompromiß sein können.

Wenn ich mich jedoch dabei beobachte, wie ich das Fleisch für die Hunde wiege, wärend für mich die Friteuse heiß wird, damit ich Pommes esse. Ist schon verrückt, gelle? Aber so bin ich eben. Mir machts Spaß, die Hunde sind gesund und schreiben und forschen tue ich auch richtes der Ernährung.

OT
Beschäftige mich derzeit sehr intensiv mit der Wechselwirkung von Ernährung und Verhalten beim Hund. Sehr interessant, aber es ist nicht viel bekannt und schwer zu erfahren.
Emmi
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Beitrag von Emmi »

satyrlittlewolf hat geschrieben: OT
Beschäftige mich derzeit sehr intensiv mit der Wechselwirkung von Ernährung und Verhalten beim Hund. Sehr interessant, aber es ist nicht viel bekannt und schwer zu erfahren.
Dazu hatte ich hier mal einen Thread angefangen. Muss jetzt schnell zum TA, deshalb bin ich in Eile. Kannst ja mal bitte selber suchen: Verhaltensänderung durch Ernährungsumstellung.
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Schatzi
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Beitrag von Schatzi »

Banjo hat mich davon überzeugt, dass er das gesunde rohe Fleisch vom Schlachthof nicht will. Auch nicht gekocht oder gebraten und mit Gemüse schon gar nicht. Er hatte oft schmerzhafte Blähungen und ich hab das Futter oft wegschütten müssen. Careen und Bine wissen, dass ich mir wirklich einen heißen Kopp gemacht habe, wegen seiner Ernährung.

Letztendlich hab ich mich schweren Herzens von der Rohfütterung getrennt und er kriegt Trofu, dass er mit Begeisterung frist. Er hat immer noch häufig schmerzhafte Blähungen. In dem Punkt hat mir die Umstellung also nichts gebracht, und ihm auch nicht. Aber ich schütte halt nix mehr weg. Es geht ihm nicht schlechter als vorher.
LG
Schatzi und das Bambam

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Gibsy
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Beitrag von Gibsy »

Vor drei Wochen lief auf Vox ein interessanter Film: Das Gedächtnis der Gene. http://www.themen-tv.de/gesundheit/bbc- ... -/1890.htm
Wissenschaftler fanden heraus, dass Umwelteinflüsse, Ernährung, erworbene Eigenschaften, Erlebtes, Stress usw. als Erbinformationen in uns (Mensch und Tier)weiterleben und an unsere Nachfahren weitervererbt werden. Demnach beruhen Krankheiten (auch ernährungsbedingte) nicht nur auf unserer eigenen schlechten Ernährung, sondern auch auf der unserer Vorfahren.
D. h., an den Folgen von Fast Food, Rauchen , usw. haben bei bestimmten Konstellationen noch unsere Kinder und Kindeskinder zu leiden. D.h. auch, dass niemand (wie bisher angenommen) als unbeschriebenes Blatt zur Welt kommt, sondern von seinen Genen her vorbelastet ist.
So muß man Ernährung und andere Umweltfaktoren nicht nur in Verantwortung sich selbst gegenüber sehen, sondern auch in Bezug auf seine Nachfahren.
Übrigens hat Bruker schon vor vielen Jahren geschrieben, dass z.B. die immer häufiger werdenden Gebissfehlstellungen bei Kindern auf eine Fehlernährung zurückzuführen ist, die seit Generationen besteht.
Ein befreundeter Gynäkologe erzählte mir, dass er in einer wissenschaftlichen Arbeit nachgewiesen habe, dass Kinder von Rauchern viel häufiger an Krebs erkranken als die von Nichtrauchern, auch wenn die werdenden Eltern das Rauchen während der Schwangerschaft aufgegeben haben.
LG
Antje
Tessalonie

Beitrag von Tessalonie »

Hmmmmmm - da koennte echt was dran sein. :wink:
Ich habe meinen Pudel sehr gesund ernaehrt, verglichen mit den Hunden vor ihm. :oops: Und er ist trotzdem nur acht Jahre alt geworden......... :cry: :(
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Schatzi
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Beitrag von Schatzi »

Das wäre eine interessante, aber für Menschen sehr gefährliche These.

Denn das bedeutet im Umkehrschluss auch, dass man vergangene Generationen für die eigenen Krankheiten verantwortlich machen könnte. Oder? Also sinngemäß: Ich kann nix dafür, Omma und Oppa sind schuld dran. Kommt Leuten, die ein Problem mit eigener Verantwortung haben, sicher sehr gelegen.
LG
Schatzi und das Bambam

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Gibsy
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Beitrag von Gibsy »

Schatzi hat geschrieben: Denn das bedeutet im Umkehrschluss auch, dass man vergangene Generationen für die eigenen Krankheiten verantwortlich machen könnte.
Es würde aber auch bedeuten, dass wir für die kommenden Generationen eine Mitverantwortung tragen. Ich glaube, dass es viel mehr Verknüpfungen gibt als wir denken und als uns lieb ist.
LG
Antje
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Lillefini
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Beitrag von Lillefini »

Hey Antje,

die Sendung habe ich auch gesehen, sehr interessant!
Liebe Grüße,
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satyrlittlewolf

Beitrag von satyrlittlewolf »

emmi
Mit der suchfunktion vom Board habe ich leider nix finden können
niko

Beitrag von niko »

Wir haben übers Barfen mal nachgedacht, würden wir unserem aber scheinbar damit keine Freude machen, er mag frisches Fleisch scheinbar nicht so gern. Gekochtes Huhn nimmt er sehr gerne, letztens hat er mir aber ein Stück frische Leber vor die Füße gespuckt. Und frische Rinderknochen trägt er hin und her, fressen will er davon nix. Am liebsten mag er alle möglichen Trockenfutter und Kartoffeln, selbst Schweineohren findet er nicht so toll.

Komischer Kauz :wink:
Findus

Beitrag von Findus »

Mmh, ein sehr interessantes Thema.

Ich hatte mich mit meiner Freundin darüber unterhalten, was es mittlerweile für einen Futterwahn gibt.

Früher wurden die Hunde zum einen nicht just for fun gehalten sondern zum Arbeiten, sei es als Jagd-, Schutz-, Herden-, Hof-, Metzger- und Zughunde. Und zweitens gab's Reste vom Tisch als Futter. Ebenso unbekannt war das Füttern von Leckerlies. Im Regelfall wurden die Hunde bei bester Gesundheit über zwölf Jahre. Rückseite der Medaille, ein von Anfang an schwacher Hund wurde "entsorgt". :twisted:

Heutzutage wird eine wahnsinnige Philosophie mit der Hundefütterei betrieben. Da werden Dutzende von Ernährungsbüchern geschrieben, Zusatzmittelchen empfohlen, Rezepte entwickelt. Manchmal frage ich mich, ob wir die Hunde nicht totfüttern? Und bei aller Hundeliebe? Ernähren sich die Hundehalter genauso körper-, rasse- und typbewußt? :wink:
Kerstin + Co.

Beitrag von Kerstin + Co. »

@ Andrea

BEIFALL klatscht! Du sprichst mir aus dem Herzen. Man kann einfach auch alles übertreiben.

Fröhliche Grüsse
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Shiela
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Beitrag von Shiela »

Hallö

Als wir Shiela zu uns holten, waren wir absolute Hundeanfänger. Sie ist unser erster Hund. Wir bekamen einen Sack Trofu mit, der wurde verfüttert und gut wars.
Irgendwann bekamen wir Internet (war im Osten noch nich so verbreitet) und plötzlich wurde aus der Hundeernährung ne Wisenschaft. Wir haben auf Rohfutter umgestellt und ich hab jede Zutat genau abgewogen damit auch ja alles stimmt. Es war, als wenn der Verstand abgeschaltet hätte.
Mein Verstand (und meine Bequemlichkeit) kam zum Glück irgendwann wieder. Heute mach ich mir keinen Kopp mehr um die Ernährung. Shiela bekommt Fleischabfälle von unserem Bauern, Obst und Gemüse, wenn ich dran denke auch ma Eier und Kräuter. Ansonsten auch noch Essensreste. Zu DDR-Zeiten ham sich die Leute net son Kopp gemacht. Da gabs Freibankfleisch, Kartoffeln, Nudeln und Essensreste und die Hunde waren auch gesund.
Ich hab manchma das Gefühl, die Hunde werden mehr betüdelt und verwöhnt und es wird sich mehr ein Kopp um die gemacht als um die eigenen Kinder.
Liebe Grüße
Anett mit Ole und Fiene
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