Hallo Mary, Hallo @all,
mearas hat geschrieben:...letzteres ist sehr theoretisch und auch nicht so mein Fall.
...und was mache ich jetzt?
mearas hat geschrieben:Henryk Okarma " Der Wolf - Ökologie - Verhalten - Schutz".
Im Vordergrund des Buches stehen die Betrachtungen der wildtierökologischen Aspekte:
- Systematik der Verbreitung
- Erscheinungsbild Wolf/ Hund
- Lebensweise des Individuums
- Sozialstruktur
- Einfluss auf die Population der Beutetiere
Meine Meinung:
Zwischen Wolf und Hund ist eine ganze Menge passiert. Neben der Tatsache, das der Hund domestiziert ist, ist auch seine Mimik heute zum Teil eine andere. Einige Hunderassen haben heute, aufgrund der Zucht, eine deutlich reduzierte Gesichtsmuskulatur, mit der es nicht mehr möglich ist alle Gesichtsausdrücke des Wolfes nachzuahmen.
Bei den Zuchten wurden neben körperlichen Merkmalen natürlich auch Merkmale des Wesens geformt.
Natürlich gibt es eine rudimentäre Schnittmenge mit dem Wolf, aber das Verhalten direkt am Hund zu erforschen, scheint mir sinniger, als die Erforschung des Verhaltens beim Wolf.
Zumal sich mehr oder weniger wissenschaftliche Untersuchungsergebnisse bei wildlebenden Wölfen von denen bei Gehegetieren oftmals deutlich voneinander unterscheiden.
Das Thema Dominanz wird in meinen Augen ebenfalls viel zu hoch bewertet und ist zum Modewort verkommen.
Oft versteht der Hund nicht, verhält sich in den Augen des Hundeführers falsch und wird direkt als dominant abgestempelt. Probleme mit Dominanz scheinen für mich in den meisten Fällen eher Probleme der Kommunikation zwischen Hund und Mensch zu sein.
Ich unterstreiche, wie in dem Buch „Dominanz, Tatsache oder Fixe Idee“ von Barry Eaton, die Frage, ob ein Hund, der von uns mit
Allem versorgt wird, wirklich anstrebt, die Rudelführerschaft und damit auch die damit verbundene Verantwortung zu übernehmen.
In erster Linie wichtig erscheint mir, dass der Hund auch wirklich
Alles erhält. Nämlich neben Futter und Unterschlupf, eben auch körperliche Nähe, körperliche und besonders geistige Anregung, Vertrauen, emotionale Bindung und klar strukturierte Regeln.
Meine Wunschverhältnis zum Hund ist dann nämlich keine hierarchische Rudelstruktur mehr, sondern eine freundschaftliche Teambildung. Klingt theatralisch, ist für mich aber eine wichtige Grundüberlegung vor der Ausbildung eines Hundes.
Hier muss mein Wunschbuch ansetzen.
Turid Rugaas „Calming Signals“ bilden da schon einen tollen Ansatz. Leider versäumt ihr Buch zu erwähnen, wann es dem Hund gut geht und er nicht mehr beschwichtigt. Leider versäumt ihr Buch einen Ansatz zu finden, wann der Hund nicht beschwichtigt, sondern einfach nur „nicht versteht“.
An dieser Stelle würde ich gerne in meinem Wunschbuch weiterlesen.
Habt Ihr dazu noch eine Idee?
Liebe Grüße
oli