Bulldogge "Ice" erstochen von anderem Hundehalter

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pekingente
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Bulldogge "Ice" erstochen von anderem Hundehalter

Beitrag von pekingente »

Quellen:
http://www.bulldogboard.eu/regenbogenbruecke
http://www.stimberg-zeitung.de/lokales/ ... 006,108467
http://www.stimberg-zeitung.de/lokales/ ... 006,110717


Das ist der Bericht der Halterin aus dem öffentlichen Teil des Bulldog-Boards:

Es fällt mir unsagbar schwer, euch von dem zu erzählen, was meinem Dicken letzten Sonntag zugestoßen ist und ich muss immer wieder Pause machen, weil ich einfach nicht damit fertig werde....

Ich bin letzten Sonntag mit Ice spazieren gegangen, hier bei mir in der Nähe in einem kleinen Waldstück mit einem stillgelegten Bahndamm. oben auf dem Bahndamm hab ich ihn von der Leine genommen, da dort nie jemand ist. Er ist dann den Bahndamm heruntergelaufen und ich hab mir erst nix dabei gedacht, da er normalerweise sofort hinter mir her kam, wenn er mich nicht mehr sah. Dann höre ich die Stimme eines Mannes: "Nehmen Sie Ihren Hund an die Leine!" Ich schreie: "Ice!" und stürze den Bahndamm hinunter. Dabei sehe ich noch, wie er mit einem etwa gleichgroßen schwarzen Hund hoch voreinander steht. Ich weiß nicht genau, wie lange ich gebraucht habe, die 15m den Bahndamm hinunterzulaufen, vielleicht 15 Sekunden. Unten angekommen sehe ich meinen Hund im Bachlauf liegen und mit dem Tode ringen, der Bach spült Unmengen von Blut davon....Der Mann empfängt mich emotionslos mit den Worten: "Ich musste leider Ihren Hund töten. Er hat meinen Hund ohne Vorwarnung angefallen und ist ihm an die Kehle gegangen! Ich hab ihn erstochen." Mein Gehirn funktionierte nicht mehr, ich begriff erst mal gar nichts, sehe mein Baby nur, wie es sich quält. "Lassen Sie ihn, lassen Sie ihn, er stirbt jetzt! Sie können ihm nicht mehr helfen." sagt der Mann als ich in den Bach sprang und ihn an eine flache Stelle zog, damit er nicht elendig ertrinken muss. Ich bekam ihn nicht ganz raus dort, 50 Kilo sind einfach zu viel. "Ich kann ihnen leider nicht helfen", höre ich den Mann, "sonst fällt mich mein Hund an!" Ich knie mich in den Bach und ziehe den Dicken auf meinen Schoß, sehe Stichverletzungen am Hals aus denen das Blut fließt wie aus einem Wasserhahn, die Atmung ist fast nicht mehr da und die Augen sind schon ganz trübe. Ich versuche die Wunden zuzudrücken, aber es sind zu viele.... Ich hab dann mit ihm geredet und ihn angefleht, mich nicht zu verlassen und dann wurden die Augen wieder klar und die Atmung wurde tief und gleichmäßig. Der Mann ist dann mit seinem Hund weggegangen, er wollte ihn zum Tierarzt bringen. Ich kann nicht sagen, wie lange ich dort gesessen habe. Irgendwann setzte mein Gehirn wieder halbwegs ein und ich hab mit meinem Handy Hilfe geholt. Leider wohnt der Bekannte etwas weiter weg und es hat endlos lange gedauert. Ich hab nicht mehr damit gerechnet, dass der Mann wiederkommt, aber irgendwann kam er in Begleitung von 2 Polizisten wieder und hatte auch seinen Tierarzt verständigt. Er muss sich also völlig im Recht gefühlt haben und hat sich noch auf die Schulter klopfen lassen wollen, dass er die Menschheit von einem weiteren bösartigen "Kampfhund" befreit hat.... Die drei, Polizisten und der Mann, stehen also am Ufer, Hände in den Taschen und können mir leider nicht helfen, den Hund aus dem Bach zu holen, da sie leider Angst vor ihm haben. Es ist doch ein gefährlicher Hund, ein Kampfhund (oder etwa nicht?), und diese Hunde sind gefährlich und gehen sofort an die Kehle und töten andere Hunde, das weiß man doch!
Endlich kommt mein Bekannter und hilft mir, den Hund an Land zu bringen. Er ist schon ganz weiß, aber er hebt kurz den Kopf, als mein Bekannter kommt. Nach noch einer Ewigkeit kommen auch 2 Tierärzte, die aber meinem Dicken nicht mehr helfen können. Er sei bis auf den letzten Tropfen leergelaufen und selbst, wenn man ihm sofort Kochsalzlösung geben und ein Spenderhund für eine Bluttransfusion gefunden würde, würden schwere Hirn- und Nervenschäden zurückbleiben. Sie haben ihn dann an Ort und Stelle eingeschläfert, damit seine Qualen endlich ein Ende hatten.
Das Messer wurde nicht mehr gefunden. Es sei wohl irgendwie verloren gegangen. Der Mann hatte aber auch kein Interesse es zu finden, da er überhaupt keine Anstalten machte, es zu finden oder den Polizisten bei der Suche zu helfen. Klar, 8 Messerstiche lang bleibt es in der Hand und beim 9. Stich (es waren tatsächlich 9 STICHE auf ca. 20 Qudratzentimetern in Hals und Schulterbereich, das haben mir die Tierärzte am nächsten Tag gesagt!!!) fällt es urplötzlich zu Boden und löst sich in Luft auf.....Auf die Frage, warum er ein Messer bei gehabt hätte, antwortete er, er habe es immer bei und er gab zu, dass die Klinge länger als 10cm gewesen sei. Mein Bekannter hat ihn dann noch gefragt, ob er keinen Arsch in der Hose hätte, um das zu vollenden, was er angefangen habe, damit sich der Hund nicht noch eine Stunde quälen musste und darauf sagte er, er wisse überhaupt nicht, wie man ein Tier tötet. Komisch, mir hat er ja was ganz anderes gesagt: "Ich musste leider Ihren Hund töten....."
Der Polizei gegenüber hat er angegeben, er habe sich und seinen Hund bedroht gefühlt und die Hunde hatten eine wilde Beißerei, bei der sein Hund getötet worden wäre, wenn er nicht meinen erstochen hätte. 15 Sekunden dauerte es, bis ich da war.... Sein Hund blutete leicht an der Lefze (keine Verletzung an Hals und Kehle und der Hund hat weder gejault, noch konnte er nicht mehr laufen!!!).... Ice hatte eine Verletzung am Oberkopf, die allerdings aufgrund der Blutarmut nicht blutete.... Es war nichts zu hören gewesen, weder von den Hunden noch Geschrei von ihm..... Beide waren ohne Leine und nur meiner hat Stiche abbekommen und zwar nicht irgendwo sondern gezielt dort, wo sie tödlich sind..... Der Mann traute sich also richtig nah an meine "wilde Bestie" ran und hatte auch offensichtlich keine Angst davor, dass die Bestie sich umdreht und ihn angreift und bei wilden Beißereien halten Hunde ja bekanntlich auch still......Und man muss sich vor Augen halten, dass das ALLES in 15 Sekunden stattfand, inklusive der 9 Stiche!!!!

Ich habe eine Strafanzeige gegen den Mann gemacht. Leider kann ich nix machen außer eine Strafanzeige wegen "Sachbeschädigung" und dann ist auch nicht sicher, dass ich etwas damit erreiche. Hab mir 2 Rechtsanwälte rausgesucht, die sich mit "Recht rund um Hunde und Halter" auskennen. Leider habe ich noch nicht mal eine Rechtschutzversicherung, aber 300€ Tierarztkosten am Hals..... Ob die Polizei ihm irgendwas kann, steht noch nicht fest und ich gehe davon aus, dass er mir seine Tierarztkosten auch noch aufbürden will. Aber ich kann und will die Sache nicht auf sich beruhen lassen......

Jetzt muss ich erst mal mit dem Erlebnis und den schrecklichen Bildern fertig werden.....
Viele Grüße von
Kirsten&Mica
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pyrifan
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Beitrag von pyrifan »

:cry:

Mehr fällt mir im ersten Moment nicht ein.
Bin sprachlos vor Entsetzen.

Wenn ihr Hund so gefährlich war, warum hatte der Mann dann keine Bisswunden? Oder der andere bis auf die kleine Verletzung an der Lefze?
Und dann die Aussage "...sonst fällt mein Hund mich an"?

So grauenhaft!


Sabine
mit Sally und Maja
Wer sich ärgert, büßt nur für die Sünden anderer Leute.
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pekingente
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Beitrag von pekingente »

Ich bin auch hin und hergerissen. Zuerst einmal hätten Sie den Hund niemals ohne Not außer Sichtweite freilaufen lassen dürfen, schon gar nicht, wenn dieser ja "sehr dominant" ist, wie sie selbst schreibt. Ich stelle mir gerade vor, ich spaziere in seelenruhe durch die Gegend und plötzlich kommt ein riesiger schwarzer Hund auf uns zugestürmt in offensichtlich unguten Absichten (meint er mich? Meint er meinen Hund?). Ein Retriever ist einer 50-Kilo amerikanischen Bulldogge körperlich eindeutig unterlegen, auch ich hätte meinen Hund beschützt. Aber ich trage kein Messer bei mir und selbst wenn würde ich das erst einsetzen, wenn es überhaupt keine Alternative mehr gibt.

Aber es gibt so vieles, was merkwürdig ist, auf beiden Seiten. Z.B.
-Tatwaffe nicht mehr auffindbar
- Innerhalb von 15 Sekunden soll auf den Hund 9x eingestochen worden sein und der sich noch ins Flussbett geschleppt haben
- Retriever verletzt, aber nicht schwer (hier widersprechen sich die Berichte)
- Retrieverbesitzer holt selber die Polizei und seinen Tierarzt
- angeblich keiner will/kann der Frau mit dem Hund helfen

Beide Seiten kommen mir merkwürdig vor und wie immer ist der getötete Hund der Leidtragende :sad:
Viele Grüße von
Kirsten&Mica
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Viola
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Beitrag von Viola »

Komische Sache, aber mich verwundert doch sehr, ja ich bin geradezu sprachlos, daß Hundehalter mit Messern in der Tasche umherlaufen :surprised: :gruebel: ich dachte immer Jogger mit Pfefferspray wäre schon scheisse, aber sowas?!

lg,
Viola
Lg Viola mit Liza und Dexi (und Gonzo :cry: , Lady :cry: Zuzia :cry: und Quina :cry: ganz tief im Herzen)
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Maayon
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Beitrag von Maayon »

Viola, das kann man immer so und so sehen,
jetzt wo ich im Moment morgens im Dunkeln ohne Wauzi (weil lahm) jogge, hatte mir jetzt auch ne Freundin ihr Pfefferspray in die Hand gegeben solange sie während ihres Urlaubs nicht mitkommt.
Aber gegen "böse Menschen".

Und ja, wenn ich dran denke habe ich auf Hunderunden auch ein Messer dabei, als Werkzeug und nur dafür. Z.B. wenn sich mal ein Halsband festhängt oder sich zwei Hunde mit Halsband verhakeln, oder oder oder.
Aber ich könnte es mental gar nicht gegen ein Lebewesen verwenden und würd wohl auch in dem Moment gar nicht dran denken sondern eher meine Füße gebrauchen.
Liebe Grüße von Maayon & Jake
mit Bopp im Herzen
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rebel
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Beitrag von rebel »

Schwierig, schwierig...wirklich schwierig!!

Erstens, ich würde auch für meine Xena kämpfen!

Zweitens, je nach Größe des Angreifers, nicht mit bloßen Händen!!

Drittens, Menschen müssen mal endlich begreifen, das Hunde wenn sie dazu neigen, auf andere Hunde zuzuflitzen, nur unter besonderen Bedingungen frei laufen können (ganz besonders wenn sie nicht zum Spielen kommen). Es ist immer eine bedrohliche Situation und auf Bedrohung reagieren Hunde wie Menschen sehr unterschiedlich!

Viertens, unser aller Problem ist, das wir nicht dabei waren und damit die Situation nicht beurteilen können.

Eins ist aber klar, so Situationen braucht kein Mensch.

Nachdenkliche Grüße

Stephan
Ich mach erst mal nix, dann hab ich das schon mal geschafft!!
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Beitrag von Zaguate »

Also ich weiß nicht

ich war auch schon mal ultrasauer auf manche Hundehalter, und zweimal war ich kurz davor, Ohrfeigen zu verteilen (nicht an den Hund sondern an die Besitzer) und ich hatte auch schon mal richtig Angst um Eddie - er ist ja nun mal eher klein mit seinen 13 Kilo und wenn sich da so ein 40-Kilo Hund drüberhängt hatte ich manchmal richtig richtig Angst.

Aber einen Hund mit dem Messer abstechen, das hätte ich niemals gekonnt.

Allerhöchstens mit einem Stock auf den anderen Hund hauen, wenn ich jetzt wirklich denken würde, der killt meinen Hund.
Hab ich aber auch nie gemacht.

Also meiner Meinung nach stimmt was nicht mit dem Typ.
Auf so ein grosses Tier mehrfach mit einem Messer einstechen, also ne, da muss man schon ganz mächtig einen neben sich gehen haben.
Manchmal lese ich über jemanden, der mit grosser Autorität sagt,
dass Tiere keine Absichten und keine Gefühle haben, und ich frage mich:
"Hat der Typ denn keinen Hund ?"

-Frans de Waal-
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Viola
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Beitrag von Viola »

Maayon hat geschrieben:Viola, das kann man immer so und so sehen,
jetzt wo ich im Moment morgens im Dunkeln ohne Wauzi (weil lahm) jogge, hatte mir jetzt auch ne Freundin ihr Pfefferspray in die Hand gegeben solange sie während ihres Urlaubs nicht mitkommt.
Aber gegen "böse Menschen".
Klar, ich meine die Jogger, die Pfefferspray gezielt für die Abwehr von Hunden einpacken, nicht die, die mit dem Vorsatz daran gehen, sich gegen Menschen zu wehren.

lg,
Viola
Lg Viola mit Liza und Dexi (und Gonzo :cry: , Lady :cry: Zuzia :cry: und Quina :cry: ganz tief im Herzen)
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ulrike
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Beitrag von ulrike »

Viola hat geschrieben:Klar, ich meine die Jogger, die Pfefferspray gezielt für die Abwehr von Hunden einpacken, nicht die, die mit dem Vorsatz daran gehen, sich gegen Menschen zu wehren.
Eine Freundin von mir hatte monatelang Pfefferspray dabei, um Hunde abzuwehren, nachdem ihr unverträglicher Rüde, immer angeleint, mehrfach von freilaufenden "der-will-nur-spielen" attackiert worden war. Als sie es dann in einer Beißerei eingesetzt hat, hat der beißende Hund überhaupt nicht darauf reagiert :?
Mit einem Messer hat sie sich aber trotzdem nicht bewaffnet :roll:

Ich denke, wie Steffie, dass der bewaffnete Hundebesitzer, der die Bulldogge erstochen hat, ernsthafte Probleme hat.
Uli mit Hannah, Jamiro und Dobby

"Realität ist das, was nicht verschwindet, wenn man aufhört, daran zu glauben." Philip K. Dick
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rebel
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Beitrag von rebel »

ulrike hat geschrieben:

Ich denke, wie Steffie, dass der bewaffnete Hundebesitzer, der die Bulldogge erstochen hat, ernsthafte Probleme hat.
Ich tu mich da schwer!

Ein größeres Taschenmesser hab ich auch öfter mal in der Tasche. Jetzt latsch ich quitschvergnügt mit meiner Xena durch die Gegend...und dann kommt ein schwarzes Trum von Hund mit unlauteren Absichten auf uns zugerast und fällt meine Xena an.

Und dann...auf was warte ich...auf die Feuerwehr...auf den Besitzer....darauf dass der Hund nur spielen will...hält Xenas Kehle oder hält sie nicht?

Auf was muss ich warten. Ich war friedvoll unterwegs, hatte nichts Böses im Sinn. Dann soll ich im Zweifel mit einer schwer verletzten oder gar toten Xena nach Hause kommen. Tut mir leid...aber so bitter wie es ist, die Aggression ging von der Bulldogge aus.

Wie aber vorher schon mal gesagt, es ist eh alles müssig, wir waren nicht dabei. Aber ich geh mal davon aus, das ein Mensch, der danach die Polizei und einen Tierarzt holt nicht völlig neben dem Leben steht. Aber da kann ich mich natürlich auch irren.

Sowas ist einfach nur unheimlich traurig.

Viele Grüße

Stephan
Ich mach erst mal nix, dann hab ich das schon mal geschafft!!
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Beitrag von Zaguate »

Aber Stephan, Eure Xena ist doch auch nicht gerade klein, also ich hab sie als ziemlichen Kaventsmann äh ich meine -frau in Erinnerung.
Dass sie sofort von hier auf gleich von einem anderen Hund mal so eben schnell tot gebissen wird - also wenn ihr nicht gerade einem 100 Kilo Boerbull oder so über den Weg lauft, kann ich mir das echt nicht vorstellen.

Klar, jeder will seinem Hund helfen, wenn man denkt da besteht jetzt Gefahr für Leib und Leben-

aber sorry, neunmal in einen anderen Hund zu stechen, das ist für mich absolut nicht normal, auch nicht in einer Ausnahmesituation


ich bleib dabei, der Typ hat nen Schaden und zwar ganz gewaltig
also wenn ich Richter wäre, bei mir wär das ein Fall für ein psychiatrisches Gutachten
Manchmal lese ich über jemanden, der mit grosser Autorität sagt,
dass Tiere keine Absichten und keine Gefühle haben, und ich frage mich:
"Hat der Typ denn keinen Hund ?"

-Frans de Waal-
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rebel
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Beitrag von rebel »

Zaguate hat geschrieben:Aber Stephan, Eure Xena ist doch auch nicht gerade klein, also ich hab sie als ziemlichen Kaventsmann äh ich meine -frau in Erinnerung.
Dass sie sofort von hier auf gleich von einem anderen Hund mal so eben schnell tot gebissen wird - also wenn ihr nicht gerade einem 100 Kilo Boerbull oder so über den Weg lauft, kann ich mir das echt nicht vorstellen.

Klar, jeder will seinem Hund helfen, wenn man denkt da besteht jetzt Gefahr für Leib und Leben-

aber sorry, neunmal in einen anderen Hund zu stechen, das ist für mich absolut nicht normal, auch nicht in einer Ausnahmesituation


ich bleib dabei, der Typ hat nen Schaden und zwar ganz gewaltig
also wenn ich Richter wäre, bei mir wär das ein Fall für ein psychiatrisches Gutachten
Tja,

wenn es denn so einfach wäre. Hier gehts nicht um Größe oder nicht Größe, hier geht um einen Angriff und der daraus entstehenden Situation.

Beispiel: Mein Freund ha neben seinen vielen positiven Eigenschaften eine herausstechende "herzensgut".

Als Student in der Notfallambulanz arbeitend, wurde er nachts von einem Typen mit Pistole überfallen. Er hat sich fast in die Hose geschi... bis er merkte, dass das eine Wasserpistole war.

Dann sind 120kg durchtrainierter Schwergewichtsboxer auf dem Pistolenarm solange rumgesprungen, bis die Wut, die Angst und was es da sonst alles noch so gibt, abgeklungen waren und das normale Denken wieder einsetzte. Müssig zu erwähne, das der Arm hin war und hin blieb.

Wer ist jetzt schuld Opfer oder Täter? Wer ist das Opfer, wer der Täter?

Ich habe mit knapp über 20 die Blutlache auf der Strasse noch gesehen, die ein Schäferhund hinterlassen hat, in dessen Kehle sich ein Bullterrier festgebissen hatte. Ein guter Kumpel von mir war damals Augenzeuge. Nicht schön, echt nicht schön. Das gab dann in Summe zwei tote Hunde! Der eine mit zerissener Kehle verbutet und erstickt, der andere eingeschläfert.

In München ist letztes Jahr ein 50jähriger Mann am helligten Tag von Jugendlichen erschlagen worden. Ca. 15 Zeugen haben dabei zugeguckt!

In London haben Überwachungskameras festgehalten wie drei besoffene Jugendliche Passanten anpöbelten und durch die Gegend schubsten. Dann haben sie sich zwei Transen ausgesucht, um 5sec später bewegungsunfähig auf der Strasse zu liegen. Waren zwei Cagefighter auf dem Weg zu einer Party!

Muss ich also abwarten oder darf ich mich wehren. Bin ich, wenn ich mich nicht wehre das arme Opfer und wenn ich mich wehre auf einmal der Täter.

Ich denke das Entscheidungen in solchen Situationen derart komplex sind, das wenn man nicht dabei war, sich hüten sollte eine Bewertung abzugeben.

Ich hoffe, das ich mein Leben rumkriege ohne bei soetwas eine Entscheidung treffen zu müssen.


Viele Grüße

Stephan
Ich mach erst mal nix, dann hab ich das schon mal geschafft!!
Emmi
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Beitrag von Emmi »

Jetzt wird´s eine interessante Diskussion. Darf ich eine Straftat mit einer Straftat vereiteln?

Ich würde sicher auch nicht tatenlos zusehen, wie ein Mensch oder Hund einen von meinen Lieben massakriert. Da würde mir sicher im Affekt auch allerhand einfallen, was juristisch verwerflich ist.

Aber ein über 10 cm langes Messer (unerlaubter Waffenbesitz!) in der Tasche zu haben, ist doch Vorsatz. :gruebel:
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rebel
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Beitrag von rebel »

Emmi hat geschrieben:Jetzt wird´s eine interessante Diskussion. Darf ich eine Straftat mit einer Straftat vereiteln?

Ich würde sicher auch nicht tatenlos zusehen, wie ein Mensch oder Hund einen von meinen Lieben massakriert. Da würde mir sicher im Affekt auch allerhand einfallen, was juristisch verwerflich ist.

Aber ein über 10 cm langes Messer (unerlaubter Waffenbesitz!) in der Tasche zu haben, ist doch Vorsatz. :gruebel:
Hallo Beate,

klare Antwort auf deine erste Frage:.....NEIN....

Aber Notwehr ist keine Straftat. Nun gibts es in den Notwehrparagraphen die Bewertung der Aktion. Und es kann und wird durchaus gegen einen verwendet, wenn es zu übertriebenden Notwehrmassnahmen gekommen ist.

Stellt sich die Frage, was ist übertrieben? Nach München ist der Fall eines 30igjährigen Mannes, der beim Angriff dreier Jugendlicher einem von ihnen den Hals mit einem Kleinmesser aufgeschlitzt hatte und wegen übertriebener Härte zu drei Jahre Haft veruteilt worden ist, neu aufgerollt worden. Basis für das erste Urteil war, dass der Richter ihm seine Angst um sein Leben nicht abgenommen hat.

Nach München erscheint das alles in einem anderen Licht.

Zum Thema unerlaubter Waffenbesitz...das ist ne heiße Nummer. Ich war bei der Verhaftung der Jugendlichen dabei, die unseren Zaun in Trümmer getreten haben. Das Thema ist ausgegangen wie das Hornberger schießen, die Klingen zu kurz oder ein Schraubendreher in der Tasche ist ja keine Waffe! (braucht man, ganz klar). Die Jungs alle Polizei bekannt...aber Bestrafung Fehlanzeige, weil die vier konnten sich beim besten Willen nicht an den Namen des fünften erinnern. Verfahren eingestellt!!

Und genau hier liegt der Hase im Pfeffer. Verteidige ich meine Gesundheit oder gar mein Leben oder die Gesundheit von Familie (und da zähl ich auch Xena zu) dann kann es passieren, das ich für den Umstand meine Verteidigung mit illegalen Mitteln geführt habe, zu einigen Problemen führen.

Aber damit könnte ich leben, wenn die Verhälnissmäßigkeit bewahrt bleibt. Ich steh für Opferschutz, nicht für Täterschutz. Hamburg gestern Abend im Bus....here we go again.

Das mitführen eines zu langen Messers als Vorsatz bewerten ist in sich nicht logisch. Es ist illegal, jau, aber kein Vorsatz im Sinne einer Straftat. Es soll Straftaten verhindern, aber heute begnügen sich Menschen damit, dem auf dem Boden liegenden mit festen Stiefeln solange auf dem Kopf rumzuspringen, bis er nachgibt, der Kopf.

Und was ist mit den Zähnen eines Hundes, muss ich die jetzt rausreißen? Alles, alles sehr schwierig.

Viele Grüße

Stephan
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Dirk

Beitrag von Dirk »

Erstmal find ich die ganze "Geschichte" sehr fragwürdig - aus verschiedenen Gründen.

Wenn die Halterin sich schon genötigt ist an einem Bahndamm zu gehen, weil da ja sonst niemand geht (bescheuerte Aussage- hab ich schon x-mal gehört) macht sie das nicht ohne Grund un dich unterstele mal, dass Sie nicht Zugfetischistin ist. Käme das Wissen um die "Gefahr" als Möglichkeit in Frage - dann stellt sich mir die Frage, warum der Hund aus den Augen entkommt und sie 15 Sekunden braucht um nach dem Ruf zur Stelle zur sein. 15 Sekunden sind arsch lang.

Die ganze Schilderung kommt mir sehr gemalt vor ... ich empfinde das nur so, als hat sich jemand eine Story parat gemacht und leiert die runter. Ein 10cm Messer mitzuschleppen ist schon komisch. Ich kenn die Gegend nicht und die Umstände aber ab und an nehm ich zumindest mal ein Taschenmesser mit ... ist ne andere Kampfklasse aber durchaus sinnvoll.

Letzten Endes streitet auch die Halterin nicht ab (sie hat es nicht gesehen) dass ihr Hund attackiert hat. Ich stelle mir vor was ich mache - 3 Hunde an der Leine - Flucht sinnlos! Hoffen das es gut ausgeht nen passenden Knüppel oder Stein suchen und den anstürmenden Hund um einen kleinen Augenblick bitten bis ich fertig bin ... mir wäre durchaus lieber dem Hund wäre kein leid zugefügt worden aber ich kann verstehen, dass der Halter nicht zuschaut wie sein Hund zerlegt wird ... und selbst das 9-fache Zustechen würde ich mit Überreaktion, Panik und Stress erklären.

Letzten Endes wird doch nur ein Schuldiger gesucht der die Halterin des Bullis davor bewahrt sich selber mal kräftig an die Birne zu fassen. Ich hätte das Geschrei nicht hören wollen wenn der Mann mit Hund ne Mutter mit Kind gewesen wäre ...

Von daher wartet mal ab was da noch alles hochgebürstet wird ... was natürlich auch den Messermann betreffen kann ... bitter, dass die Zeche der Hund bezahlen muss ... mit Beisskorb wäre die Situation klar und eindeutig Schweinkram gewesen ...

LG Dirk
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